Gefährdete Gänse

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Seit ein paar Wochen werden empörte Bürgerstimmen lauter, denn die geliebten Graftgänse sind in akuter Gefahr. Freilaufende Hunde bedrohen die Population und haben mehrere Tiere getötet. Die Stadt will nun Kontrollen durchführen.
 
Henning Suhrkamp ist Pressesprecher des Delmenhorster Tierschutzvereins und zugleich stellvertretender Fraktionsvorsitzende der Grünen. Seiner Aussage nach leben die Graftgänse schon seit Generationen in der freien Natur. Sie seien die Nachfahren von städtischen und einst ohne Absprache ausgesetzten privaten Gänsen. In den letzten Wochen verzeichnet der Delmenhorster Tierschutzbund zahlreiche Fälle verletzter Grafttiere.
 
Der Tierschutzverein fand vier tote Gänse, zwei davon wurden von Hunden gerissen. Suhrkamp ärgerte sich in einer Pressemitteilung bereits am Monatsanfang besonders über die Todesumstände. Eine Gans sei langsam verblutet und lag stundenlang sterbend in den Parkanlagen: „Von den Spaziergängern hielt es offenbar niemand für notwendig, die Behörden oder die Tierschützer zu informieren.“
 
 

Gans mit Füßen getreten

Auf Nachfrage berichtet Henning Suhrkamp am Telefon, dass die Tierschützer bei einer Gans sogar eine Verletzung durch einen Menschen festgestellt hätten: „Wir haben einen tiefen Bluterguss bis in den Darm gefunden. So etwas entsteht bei menschlichen Fußtritten“.
 
Wer ein verletztes Tier finde, solle sich laut Suhrkamp umgehend unter 04221-991132 an den Fachdienst Veterinärwesen wenden, lautet sein Tipp. Die Verantwortung für die Tiere ist übrigens unklar. Pressesprecher Timo Frers erklärt: „Bei den Graft-Gänsen handelt es sich um herrenlose Tiere. Die Stadt ist nicht Halterin dieser Hausgänse.“ Doch auch der Tierschutzverein kann die hohen Arztkosten für die verletzten Tiere nicht mehr lange tragen.
 
 

Ist die Graft Gans-gefährlich?

Fest steht, dass jeder Hundebesitzer seinen Freund auf vier Pfoten in der Brut- und Setzzeit anleinen muss. Stadtrat Gerd Linderkamp teilte in der Stadtratssitzung am 18. April mit, dass es in Zukunft unangekündigte Kontrollen durch Stadt und Polizei geben solle.
 
Der Frage, ob die Graft ein gefährlicher Ort für Gänse sei, entgegnet Suhrkamp mit einem klaren Nein: „Aber als Tierschutzverein wissen wir auch, dass Hunde ihren Auslauf brauchen. Ich habe bereits einen Antrag auf neue Freiflächen gestellt.“ Denn die Flächen aus der Stadtbroschüre seien ganz nett, aber zu klein für die Hunde.
 
Übrigens: Gänse sind ein Leben lang monogam. Stirbt ihr Partner, suchen sie sich keinen neuen. Wenn das nicht ein Grund ist sie besonders zu beschützen.
 

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