Delmenhorster Luft unbedenklich – Andere deutsche Städte mit Schadstoffen belastet

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Die Luft ist in vielen deutschen Städten zu stark mit Schadstoffen belastet. Das geht aus einem Bericht hervor, den das Umweltbundesamt (UBA) gestern veröffentlichte. Delmenhorster können sich dagegen über unbedenkliche Luft freuen.
 
„Grundsätzlich ist die Situation in der Stadt wenig besorgniserregend“, erklärte Delmenhorsts Stadtsprecher Timo Frers auf Anfrage von Delmenews. Der letzte entsprechende Bericht vom Fachdienst Umwelt von 2012 habe keine Auffälligkeiten ergeben. Auch eine Modellrechnung, durchgeführt vom Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim für 2010, zeigte, dass die gesetzlichen Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid weit unterschritten werden.
 
Trotzdem gäbe es laut Frers auch in Delmenhorst Verbesserungsmöglichkeiten: „Grundsätzlich wäre eine Optimierung der Verkehrsströme denkbar und als sinnvoll zu erachten.“ Das könne weniger Individualverkehr und dafür mehr Park and Ride und öffentlichen Nahverkehr beinhalten. Konkrete Maßnahmen diesbezüglich plant die Stadt zur Zeit nicht.
 

Blaue Plakette könnte Schadstoffbelastung senken

Damit hebt sich Delmenhorst positiv von zahlreichen anderen Städten in Deutschland ab. So wurde an 57 Prozent der bundesweiten, verkehrsnahen Messstationen der Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft für Stickstoffdioxid überschritten. „Seit Jahrzehnten gefährdet Stickstoffdioxid unsere Gesundheit“, sagte Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA. „Schuld sind in den Städten vor allem alte Diesel-Autos.“ Durch eine bundesweit einheitliche Regelung der Kommunen, welche Autos eine Blaue Plakette erhalten, könne das Problem angegangen werden.
 
Die Einführung der Blauen Umweltplakette ist zwar am 7. April 2016 beschlossen worden. Bei der Verkehrsministerkonferenz am 7. Oktober 2016 stellten sich aber die meisten Verkehrsminister der Bundesländer gegen ihre Einführung. Falls sie eingeführt wird, soll sie an Autos vergeben werden, die besonders wenig Schadstoffe in die Umwelt abgeben. Nur diese dürften künftig noch in besonderen, blauen Umweltzonen in den Innenstädten fahren.
 

Stickstoffdioxid bleibt Schadstoff Nummer eins

Somit bleibt Stickstoffdioxid der häufigste Schadstoff in der deutschen Luft. Hier nimmt der Trend seit 2010 nur leicht ab. Erfreulicher läuft dagegen die Entwicklung beim Feinstaub. Hier ist der Belastungswert inzwischen niedriger als im Jahr 2000. Ebenso rückläufig sind Ozon-Konzentrationen innerhalb der letzten 20 Jahre. Dennoch überschritten auch diese beiden Schadstoffe die Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation. Diese sind niedriger angesetzt als die Richtwerte der EU.
 
Um die Feinstaubbelastung zu senken, empfiehlt das UBA, deren Freisetzung durch private Holzfeuerungen und gasförmige Schadstoffe wie Ammoniak aus der Landwirtschaft zu reduzieren. Die Ozonbelastung wiederum könne durch geringere Stickoxidemissionen gesenkt werden. „Nur wenn wir unsere Stickoxidemissionen in den Griff bekommen, können wir erhöhte Ozonbelastungen auch bei fortschreitendem Klimawandel vermeiden“, erklärte Krautzberger. Denn aus Stickoxid entsteht Ozon.
 
Symbolfoto: Die Einführung der Blauen Plakette für besonders schadstoffarme Autos soll neben der grünen Plakette die Schadstoffbelastung in deutschen Städten senken.
 

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