Bauausschuss diskutiert über Parkplatz-Situation – Parkdeck-Beratung Am Vorwerk vertagt

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Beim gestrigen Bauausschuss am 26. April wurde zwar die ursprünglich geplante Beratung über ein mögliches Parkdeck Am Vorwerk vertagt. Dies hielt die Anwohner aber nicht davon ab, den Politikern ihre Sicht der Dinge zu erläutern.
 
Eine der von einem Parkdeck Am Vorwerk Betroffen wäre Beate Hertel: „Mein Hauptaugenmerk gilt den zusätzlichen Belastungen durch Lärm und Feinstaub.“ Diesen würde zusätzlichen Verkehr vor Ort verursachen. „Schon 2014 wurde ein Lärmaktionsplan beschlossen. Die Verkehrsvermeidung ist der erste Vorschlag darin für weniger Lärm. Die Situation vor Ort ist durch hohen Verkehrslärm geprägt.“ Die Idee, dort eine 30er-Zone einzurichten, hätten SPD und CDU abgelehnt. „Schon jetzt gibt es täglich 19.500 KFZ in der Bismarckstraße.“ Daher sei die Fläche des alten Hertie-Parkhauses besser für neue Parkplätze geeignet.
 

Überangebot an Parkplätzen?

Auch Irene de La Lanne, die Frau des ehemaligen Bürgermeisters Patrick de La Lanne und Mitglied der Bürgerinitiative „Anti-Parkhaus am Vorwerk“, äußerte sich. So habe es 2016 eine Beschlussvorlage der Verwaltung geben, dass die Erste Projektentwicklungsgesellschaft den Wunsch habe, ein Parkhaus am Vorwerk zu errichten. „Gibt es Geheimabsprachen zwischen Uhde und der Stadt?“, fragte sie. Die Stadt solle erstmal mit einer Bedarfsanalyse klären, wie viele Parkplätze sie braucht.
 
„Die Cima hat bei ihrer Untersuchung ein Überangebot An Parkplätzen festgestellt“, ergänzte sie. Damit spielte sie auf eine Erhebung der Beratungsagentur an, wonach es 1.600 Parkplätze in der Innenstadt gibt, für einen Ort dieser Größe aber nur 704 notwendig seien. Diesen Widerspruch löste Martin Kremming, Projektleiter bei Cima, auf: „704 Plätze sind für Verkäufer und Kunde, die übrigen für die Bewohner.“ Laut Stadt leben 6.646 Menschen allein im Stadtteil südliche Stadtmitte mit der Fußgängerzone.
 

Stadt: Parkdeck Am Vorwerk mögliche Option

Für die Stadt ist ein Parkdeck Am Vorwerk nur eine mögliche Option. „Wir haben vereinbart, dass Uhde Parken auf dem alten Hertie-Parkhaus ermöglicht“, erklärte Fritz Brünjes, seines Zeichens Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen, Umwelt, Landwirtschaft und Verkehr. Aber die Stadt wolle die Parkmöglichkeiten Am Vorwerk erstmal prüfen. Uhde müsse zudem seinen Bedarf an künftigen Parkplätzen für das Ex-Hertie – und eventuelle Wohnhäuser auf der Fläche des alten Parkhauses – vorlegen. Und deren Zahl lege die Niedersächsische Bauordnung fest.
 
Sassen
 

Bedarfsanalyse für Parkplätze abgelehnt

Eine Bedarfsanalyse, um zu ermitteln, wie viele Parkplätze die Innenstadt braucht, forderte auch die Fraktion SPD/Piraten. „Wir haben sehr schwere Entscheidungen zu treffen“, sagte Andreas Neugebauer (Piraten) mit Blick auf die Parksituation. „Wir möchten mehr an die Hand bekommen als ‚das wird schon passen‘.“ Eva Sassen meinte: „Die Verwaltung hat uns Zahlen voraus. Sie könnte uns Ist-Zahlen liefern, zum Beispiel zur Zahl der Innenstadt-Wohnungen und nötigen Stellplätzen.“
 
Dieser Ansicht widersprach Harald Schneewind (Grüne): „Eine Parkraumanalyse ist erst sinnvoll, wenn bekannt ist, was in Hertie reinkommt.“ Dem stimmte Brünjes zu: „Wir wissen im Moment nicht genau, wie sich der Bedarf bei Hertie bestimmt.“ Daher werde bisher die einfache Annahme verwendet, dass ein neu belebtes Hertie so viele Plätze wie das alte Kaufhaus brauche. Zudem koste ein Gutachten Geld. Am Ende wurde der Antrag, eine Bedarfsanalyse für Parkplätze in Auftrag zu geben, abgelehnt. Wegen Beratungsbedarf wurde die Diskussion um ein mögliches Parkdeck Am Vorwerk auf eine spätere Sitzung vertagt.
 

Geschäfte und Büros für Hertie geplant

Für die aktuelle Belebung des leerstehenden Ex-Hertie-Kaufhauses ist zurzeit Parken im Untergeschoss, Einzelhandel im Erdgeschoss und Büroflächen darüber vorgesehen. Dafür müssen Parkplätze geschaffen werden. Wo dies geschehen kann, ist strittig. Neben einem neuen Parkhaus auf der Fläche des abgerissenen Parkhauses an der Bebelstraße gibt es den Entwurf für ein Parkdeck Am Vorwerk. Eingereicht hat die Pläne Werner Uhde, der als Vorsitzender der Ersten Projektentwicklungsgesellschaft Delmenhorst für die Revitalisierung des alten Kaufhauses verantwortlich ist.
 
Entwurf von Hilmes Lamprecht oben: Die Beratungen über ein mögliches Parkdeck Am Vorwerk wurden gestern im Bauausschuss vertagt.
 
Bild Mitte: Ratsfrau Eva Sassen bat die Verwaltung, ihre Zahlen zur Anzahl der Innenstadt-Wohnungen vorzulegen.
 

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