Axel Jahnz wendet sich mit einem offenen Brief an die Delmenhorster Bürger

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Soeben hat uns der offene Brief von Oberbürgermeister Axel Jahnz zur Entscheidung für den Klinikstandort Josef-Hospital Delmenhorst erreicht:

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

in den vergangenen Tagen und Wochen nehme ich von Seiten einzelner politischer Gruppierungen verstärkt wahr, dass der Beschluss für den Standort des neuen Krankenhauses Josef-Hospital Delmenhorst aus dem Jahr 2015 infrage gestellt und damit erneut in die Diskussion gedrängt wird.

Diese Entwicklung veranlasst mich, Ihnen noch einmal die Historie und Gründe für den Zusammenschluss und die Wahl für den zentralen Standort an der Westerstraße zu erläutern:

Vor ein paar Jahren zeichnete sich deutlich ab, dass beide Krankenhäuser in Delmenhorst fachlich und finanziell keine Zukunftschancen haben. Beide medizinischen Versorgungsträger wären mittelfristig in die Insolvenz gegangen – zuerst hätte es das städtische Klinikum getroffen und wenige Jahre später auch das St. Josef-Stift. Das Land Niedersachsen hatte im Jahr 2013 unmissverständlich gefordert, grundsätzliche Veränderungen herbeizuführen, und erklärt, keine Fördermittel mehr nach Delmenhorst fließen zu lassen.

Um zu verhindern, dass Delmenhorst beide Krankenhäuser verliert, hat der Rat gemeinsam mit dem Klinikum, dem St. Josef-Stift, den Belegschaften und den Gewerkschaften in einem Kraftakt den Zusammenschluss auf den Weg gebracht. Neben einer guten Gesundheitsversorgung in unserer Stadt galt es schließlich auch, rund 1.000 Arbeitsplätze zu erhalten und die Auftragslage vieler Firmen nicht zu gefährden.

Vereint in einem Haus mit den daraus entstehenden positiven Synergien, sowohl auf medizinischer, als auch auf finanzieller Ebene, wurde eine positive Zukunft in Aussicht gestellt. Aus diesem Grund befürwortete auch das Land Niedersachsen einen Zusammenschluss und empfahl die Einhäusigkeit als logische Folge. Somit war die Frage des Standortes zu klären.

Ermittelt wurden die Kosten der jeweiligen Alternativen unter Berücksichtigung der baulichen Substanz beider Häuser und der vorhandenen Infrastrukturen seitens eines externen Ingenieurbüros. Ganz deutlich ergab sich, dass ein (An-)Bau an der Wildeshauser Straße mindestens 15 Millionen Euro teurer gewesen wäre als die beschlossene Lösung.

Wer diese Fakten ignoriert und behauptet, die Entscheidung stünde noch nicht fest, verfälscht die Realität! Zumindest müssten Diejenigen Ihnen auch verraten, wie diese Mehrkosten finanziert werden sollten. Dazu war aber bislang noch nichts zu lesen…

Der Rat hat im Sommer vergangenen Jahres aufgrund der klaren Ergebnisse zu den Standorten, die in öffentlicher Sitzung umfassend vorgestellt wurden, einen einstimmigen Beschluss für die Innenstadt gefasst. Seien Sie versichert, dass die Entscheidung keinem Ratsmitglied leicht gefallen ist, aber sie war und ist alternativlos. Ich halte den Beschluss aufgrund der Umstände für die einzig richtige Lösung und bin zudem davon überzeugt, dass sich ein Krankenhaus in der Stadtmitte sehr positiv auf unsere Innenstadt auswirken wird.

Mein größtes Anliegen ist es, ein modernes und zukunftsfähiges Krankenhaus in Delmenhorst zu haben, das Ihnen und gleichermaßen auch der Region eine bestmögliche medizinische Versorgung bietet. Ich danke dem Land Niedersachsen, das Delmenhorst in der Prioritätenliste nach oben genommen hat und uns in diesem Vorhaben unterstützen möchte. Diese vielleicht einmalige Chance dürfen wir nicht ungenutzt lassen.

Es ist mir wichtig, dass Sie, die Bürgerinnen und Bürger, offen und ehrlich informiert sind. Ich bitte alle, einen positiven Dialog für den Standort Stadtmitte zu eröffnen und danke Ihnen herzlich, dass Sie sich die Zeit genommen haben, meine Worte zu lesen.

Ihr
Axel Jahnz

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6 Kommentare
  1. Johannes Schütte sagte:

    15 Mio. Euro teurer für eine Restauration der vorhandenen Bausubstanz an der Wildeshauser Strasse. Aber in meinen Augen gibt es auch etwas anderes wertvolleres wie das Geld, was zusätzlich ausgegeben werden müsste.

    Das Krankenhaus am Rande unserer Stadt liegt sehr gut und sehr erholsam für die Patienten, Parkplatzsorgen gibt es dort nicht. Es gibt neben den Gebäuden auch einen Wald, einen Therapieweg, Das kann nicht aufgegeben werden. Ich kann nur schreiben, dass die meisten Bürger in Delmenhorst kein Verständnis dafür haben, dass dieser herrliche Standort aufgegeben werden soll. Ausserdem ist die Verbindung zur B 75 sehr optimal. Auch Rettungswagen können dann schneller zum Krankenhaus fahren und müssen nicht durch die gesamte Stadt fahren. Ein Krankenhaus im Herzen der Stadt, wie das JHD -Mitte, ist alleine vom verkehrstechnischen Aspekten aus betrachtet ein Reinfall. Rettungshubschrauber können dort nicht landen und einen Therapieweg gibt es auch nicht.

    Gruß Johannes Schütte

    Antworten
  2. Marion Tönnies sagte:

    Ich finde es gut das wir das Krankenhaus in der Stadt haben,dann können es ältere Menschen auch schneller erreichen und müssen nicht lange mit dem Bus unterwegs sein. Nur die Notaufnahme muß besser überdacht werden,damit die Patienten nicht stundenlang warten müssen,vorallen die Kinder.

    Antworten
  3. Jünemann Heidelinde sagte:

    Sehr geehrter Herr Jahnz,

    Sie haben nun den Bürgern versucht zu vermitteln, dass der neue Standort eines einzigen Klinikums unumgänglich ist.
    Trotzdem bleiben in der Bevölkerung viele Fragen offen, die zu beantworten dringend notwendig ist, um uns die Bedenken zu nehmen.
    Wie sehen die Baupläne aus, um die große Kapazität der benötigten Betten,die Spezialabteilungen und nicht zuletzt die Arbeitsplätze zu erhalten?
    Wie und wo sollen die benötigten Parkplätze geschaffen werden.
    Wie will man den erholsamen Park rund ums „Große“ ersetzen?
    Wie den größeren Komfort, wie z.B. Badezimmer in jedem Zimmer, größere Räume,Anlage der Telekommunikation ausgleichen?
    Wie soll die Innenstadt das hohe Verkehrsaufkommen schlucken?
    Da gibt es sicher noch sehr viel mehr von Interesse.

    Es wäre gut, den Bewohnern unserer Stadt mehr Klarheit zu verschaffen, vielleicht würden sie sich dann besser mit der neuen Situation anfreunden können.

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende
    Mit freundlichen Grüßen

    Heidelinde Jünemann

    Antworten
  4. Sabine sagte:

    Wie borniert muss man eigentlich sein (oder einfach dämlich), um sich – hiermit meine ich die FDP – so öffentlich und ohne vernünftige Argumente gegen einen Beschluss zu stellen,der auch von ihren Ratsleuten im Rat in 2015 mit Mehrheit abgestimmt wurde. Deutlicher als der OB kann man es eigentlich nicht mehr sagen, dass NUR unter Einhaltung des beschlossenen Standorts überhaupt noch ein Krankenhaus in DEL möglich sein wird. Mal ganz abgesehen davon, dass wir einen Standort Wildeshauser Str. UNTER GAR KEINEN UMSTÄNDEN finanziell schultern könnten !!! In diese fruchtlose Diskussion sollte langsam Ruhe einkehren, damit die damit befassten Fachleute ohne „Reinquasselei von Besserwissern“ planen können ! Dies ist mit Sicherheit kein Thema für einen Wahlkampf !!!

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